Anarchistischer Aufruf zur Schmuddel Demo: Erinnern, Angreifen, Verändern – Für einen sozial-revolutionären Antifaschismus!

Am 28.03.15 findet in Dortmund eine Demonstration, zum Gedenken, an den vor zehn Jahren von dem Dortmunder Neonazi Sven Kahlin ermordeten Thomas Schulz („Schmuddel“) statt. “Der Punk wurde am Ostersonntag 2005 durch den Neonazi Sven Kahlin in der U-Bahn-Haltestelle Kampstraße erstochen, nachdem Thomas ihn aufgrund seiner rechten Bekleidung zur Rede gestellt hatte.” Ein Szenario welches heute so aktuell wie vor 10 Jahren ist und theoretisch jede*n treffen kann der sich gegen Faschist*innen engagiert.

Die diesjährige “Schmuddel” Demo soll deswegen auf die bestehende Problematik rechter Gewalt, sowie auf die bis tief in die Gesellschaft reichende Verbreitung rechter Ideologien, aufmerksam machen.

Unter dem Motto „Erinnern, Angreifen, Verändern- Für einen sozial-revolutionären Antifaschismus“ unterstützen wir dieses Jahr die Demonstration und möchten einen starken eigenen Akzent setzen.

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Flyer, Plakate und Aufkleber sind da!

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In der nächsten Zeit bekommt ihr Materialien an folgenden Orten (Liste wird regelmäßig aktualisiert):

Material bekommt ihr auch über folgende Mailorder: Schwarze Socke, Grandioso Versand, Roots of Compassion, Black Mosquito
(Stand: 31.3.)

Kein Laden bei dir aus der Nähe auf der Liste? Schreib uns eine Nachricht.

Finale Version des Aufrufes online!

Von vielen vergessen liegen die Ursprünge des 1.Mai in der US-Amerikanischen Arbeiterbewegung der 1880er Jahre,die entscheidend von anarchistischen Idealen und Forderungen geprägt war.

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Haymarket Riot 1886

Als Höhepunkt einer Streikwelle sollte am 01.05.1886 mit einem Generalstreik der Forderung nach dem 8-Stunden Tag Nachdruck verliehen werden. Allein in Chicago folgten 40.000 Arbeiter*innen diesem Aufruf und auch in den folgenden Tagen gingen Tausende auf die Straße, trotzten Streikbrechern, privaten Söldnertruppen der Unternehmer und der Polizei, die am 03.05. vier Arbeiter erschoss. Eine erneute Versammlung am 04.05. auf dem Haymarket versuchte die Polizei (auch mit Schusswaffen) gewaltsam aufzulösen. In diesem Gemenge explodierte eine Bombe. Die Polizei fing an wild zu schießen und mindestens vier Arbeiter*innen und sieben Polizisten wurden dabei getötet. Wer die Bombe geworfen hatte ist bis heute unklar. Allerdings diente dieser Vorfall als Vorwand hunderte von Arbeiter*innen zu verhaften. Darunter waren auch einige bekannte Anarchist*innen. Trotz gegenteiliger Beweise wurden 7 bekannte Anarchisten in einem Schauprozess zum Tode verurteilt, 4x wurde dieses Urteil (bei einem Selbstmord vorher) vollstreckt. Die anderen Angeklagten wurden zu Haftstrafen verurteilt und nach 7 Jahren, ebenso wie die Hingerichteten vom neuen Gouverneur für unschuldig und zu „Opfern eines Justizmordes“ erklärt.
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Wichtige Änderung beim Versammlungsort

Bisher haben wir zum “Münsterplatz” mobilisiert allerdings existiert dieser Platz leider nur umgangssprachlich. Deshalb haben wir jetzt unsere Ortsangabe konkretisiert und auf “Kirchplatz, Münsterstraße” geändert. Beachtet dies bitte bei eurer Bewerbung und tauscht die alten Mobimaterialien mit den neuen Versionen aus. Später werden wir auch eine detalierte Karte vom Demonstrationsstartpunkt veröffentlichen.

Danke für euer Verständnis! Checkt weiter unsere Seite, denn nach und nach werden weitere Informationen über geplante Aktivitäten veröffentlicht werden. Wir sehen uns spätestens am 1. Mai auf der Straße!

Heraus zum 1.Mai im Ruhrgebiet!

Lange genug wurde der 1.Mai im Ruhrgebiet von Nazis und staatskonformen Gewerkschaften bestimmt. Kommt zur 1.Mai-Demonstration nach Dortmund und holen wir uns gemeinsam die Straße zurück!

  • Wir haben es satt zuzusehen wie der 1. Mai immer mehr zu einem bürgerlich reformistischen Schaulaufen verkommt. Der Staat und alle ihn und den Kapitalismus unterstüzenden Institutionen wie dem Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB), die uns das Gefühl geben sollen es gäbe so etwas wie gerecht bezahlte Lohnarbeit, machen diesen Tag zu einem befriedeten “Feiertag“. Mit ihren Veranstaltungen und Scheinforderungen für ein bisschen mehr Lohn, für ein bisschen weniger Arbeitszeit, für ein bisschen dies und ein bisschen das gaukeln sie uns vor, sie würden irgendwie Veränderungen hervorbringen.
  • Jedes Jahr versuchen wir richtigerweise die Nazis zu stoppen, doch scheitern wir gleichzeitig daran gerade am 1. Mai eigene Inhalte zu verbreiten und auch auf der Straße eigene Akzente zu setzen. Selbsverständlich müssen wir den Rechten die Straße nehmen und ihre Aufmärsche verhindern. Aber vergessen wir dabei nicht, dass Antifaschismus auch daran arbeiten muss eben jene Gesellschaft zu verändern, durch welche faschistische Meinungen überhaupt Fuß fassen können.
  • Wir sehen uns in einer Reihe mit kämpferischen Arbeiter*Innen, Schüler*innen, Student*innen, Erwerbslosen und allen anderen Menschen, die sich eine Verbesserung Ihrer realen Lebensbedingungen wünschen und darum streiten. Besonders der Kampf der Gefangengewerkschaft/Bundesweite Organisation, welche sich in den Knästen organisiert und noch viel zu wenig Aufmerksamkeit erfährt, gibt uns Mut und Kraft!
  • Wir wollen an diesem Tag keine Forderungen an Parteien, Gewerkschaften, Konzerne/Firmen oder andere Autoritäten stellen, sondern wollen alle ermutigen selbst zu handeln! Der 1. Mai ist kein Tag für Forderungen! Es ist ein Tag für selbstbestimmtes und selbstbewusstes Handeln.
  • Der 1. Mai ist ein Kampftag gegen den Arbeitswahn und gegen den Kapitalismus. Es geht um die Befreiung aller Menschen aus der Abhängigkeit der Lohnsklaverei. An diesem Tag geht es darum, unsere Vorstellung einer herrschaftsfreien Gesellschaft zu propagieren und unmissverständlich und kompromisslos zu zeigen, dass es viele Menschen gibt, die sich nicht verblenden und befrieden lassen.
  • Wir sind Feinde von Unterdrückung, Konsum und des Gehorsams. Wir wollen leidenschaftlich Zeit und Arbeit in Dinge investieren, die uns interessieren oder die wir als notwendig erachten. Das kann innerhalb der Logik des Kapitalismus nicht realisiert werden.
  • Obwohl es in Wuppertal und Bonn zwei unterstützenswerte Demonstrationen geben wird wollen wir in Dortmund auf die Straße, da es dort durch den Wegfall des Euromayday sonst ein Vakuum geben würde. In Dortmund wollen wir ein starkes Zeichen für den antiautoritären Widerstand und die Anarchistische Bewegung im Ruhrgebiet zu setzen, welches seit drei Jahren einen kontinuierlichen und erfolgreichen Aufbauprozess herrschaftsfreier Strukturen erlebt hat. Dieser wird auch in Zukunft weiter fokussiert und vorangetrieben.

Wir wollen am 1. Mai mit allen freiheitsliebenden Menschen für unsere Ziele demonstrieren.
Deshalb rufen wir unter dem Motto “An der Befreiung arbeiten! Die Anarchistische Bewegung vorantreiben!“ zur 1. Mai Demonstration am Kirchplatz in der Münsterstr. in Dortmund um 18Uhr auf.

In den Tagen und Wochen vor dem 1. Mai wird es eine Reihe von Veranstaltungen und Aktionen zur Geschichte und anderen Themen rund um den 1. Mai geben. Der Höhepunkt soll dann die 1. Mai Demonstration werden.

Anarchistische Föderation Rhein/ Ruhr, Anarchistische Gruppe Nordstadt (Dortmund) und Schwarze Ruhr-Uni